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Erfolgreich scheitern: Meine 7 Learnings aus 3 Jahren Selbstständigkeit

Ich weiß noch, wie ich voller Vorfreude, Energie und einem Hauch Schiet in der Büx, der Unterschrift entgegenfieberte, die besiegelte, dass ich mich selbstständig gemacht habe. Zwar habe ich schon während meines Studiums als Freelancer und Brand Coach gearbeitet. Es ist doch was ganz anderes, alles auf eine Karte zu setzen und zu wissen, dass man seine Familie damit zumindest mit-ernähren muss.

Ich hatte wirklich keine:n einzige:n Kund:in, die/den ich irgendwo hätte über- oder mitnehmen können.  Wie schon so oft habe ihn mich auf mein Schicksal verlassen bzw. einfach Vertrauen in die Sache behalten.

Was blieb mir auch anderes übrig? Denn ich machte mich selbstständig, weil ich mich in einer Notlage befand:

Ich war das zweite Mal schwanger und weil ich in meinem alten Job nicht sehr wertschätzend behandelt wurde und keinen Job fand, für den ich nicht überqualifiziert, unterbezahlt oder zu sehr “Mutter in Teilzeit” war, war ich arbeitslos.

Also beschloss ich, aus der “Not” eine Tugend zu machen und sie als Chance zu nutzen.

Da ich mich direkt aus der Elternzeit heraus, quasi aus dem Wochenbett, selbstständig machte, war es dann auch mehr oder weniger Zufall, dass meine allererste Kundin meine Hebamme war. Meine zweite Kundin war meine Mutter. Übrigens seit über 20 Jahren selbstständig.

„Ain‘t know hood like motherhood“

Wie du nur noch mit Wunschkunden arbeitest

Das erste Jahr der Selbständigkeit

Im ersten Jahr meiner Selbstständigkeit habe ich außerdem ein paar Auftragsarbeiten für Texte, zum Beispiel für Blogartikel, angenommen. Und mein Bauchladen mit allen möglichen Dingen, die im weitesten Sinne mit Werbung, Marketing, PR und Online-Marketing zu tun hatten, gefüllt. So wurde der Bauchladen immer größer und fühlte sich irgendwann ziemlich schwer an.

Doch wie so vieles, was mit der Selbstständigkeit zu tun hat, ist sie Positionierung ein Prozess, der niemals abgeschlossen ist und der auch durchs Fehler-machen geprägt wird.

Deshalb habe ich beschlossen, mich wieder auf das zurückzubesinnen, was ich bereits in meinem so gut durchdachten Business Plan eigentlich erarbeitet hatte: Personal Brand Storytelling. Okay, ich weiß “etwas lang” und “busswordig”, aber damals gab es sehr wenig Mitbewerber:innen, ich konnte all mein Wissen, meine Erfahrungen und Fähigkeiten darin bündeln und im Grunde hat es den Kern meiner Vision schon getroffen. Ich hatte sie nur zu schnell aus den Augen verloren.

Was war passiert? Der epische Fail meiner Selbstständigkeit

Irgendwann im ersten Jahr meiner Selbstständigkeit war ich vom Plan abgewichen oder eher ein bisschen vom Weg abgekommen. Ich weiß noch, im Herbst gab es einen richtig krassen Rückschlag.

Der Auftrag kam über eine Bekannte. Es ging um einen Über-Mich-Text für eine Unternehmerin, die gerade ziemlich mit Interieur Design durchstartete und für ihre Webseite und Presse einen Text über sich brauchte. Nur eine Stunde lang hatte ich mit ihr telefoniert. Und wir beide wollten scheinbar glauben, dass ich dann in der Lage wäre, einen Text zu formulieren, der ihr aus dem Herzen zu sprechen schien.

 

 

Der Auftrag kam über eine Bekannte. Es ging um einen Über-Mich-Text für eine Unternehmerin, die gerade ziemlich mit Interieur Design durchstartete und für ihre Webseite und Presse einen Text über sich brauchte. Nur eine Stunde lang hatte ich mit ihr telefoniert. Und wir beide wollten scheinbar glauben, dass ich dann in der Lage wäre, einen Text zu formulieren, der ihr aus dem Herzen zu sprechen schien. 

Doch das war natürlich auch sehr naiv und so musste ich die Quittung zahlen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Denn der Text verfehlte seine Wirkung, weil ich ihre Tonalität nicht fand. Leider wollte sie mir keine zweite Chance geben, um das Ganze geradezurücken. Das heißt, am Ende wurde ich weder für die Stunden und Mühe, die ich da reingesteckt hatte, bezahlt, noch hatte ich zeigen können, was ich wirklich konnte. Wertschätzung und Kommunikation auf Augenhöhe, ein großer Teil meiner Vision, sieht anders aus. Warum ich gescheitert bin, analysierte ich erst später.

“If you stumble, make it part of the dance.”

Wir lernen am meisten durchs Scheitern

Dass wir durchs Scheitern am meisten lernen, ist spätestens seit denen vor einigen Jahren in Brasilien ins Leben gerufenen “Fuckup-Nights”. Dort teilen Unternehmer:innen ihre bittersten Erfahrungen und Misserfolge mit anderen Menschen teilen. Die Idee findet weltweit großen Anklang und wird in vielen Städten Deutschlands umgesetzt. 

Tatsächlich hatten schon viele erfolgreiche Geschäftsleute einige Schwierigkeiten mit ihrer Karriere, bevor sie ihre, uns heute bekannten, Ziele erreichten.

Du möchtest ein  paar Beispiele? Dann pass mal auf:

  • Walt Disney war zwischenzeitlich pleite.
  • Die Beatles wurden von mehreren Plattenfirmen abgelehnt.
  • Steve Jobs wurde 1985 bei Apple entlassen und später wieder eingestellt. 

Ich gebe zu, mein Fail war im Gegensatz zu diesen bekannten Menschen nicht episch, aber für mich war er das schon. Aus diesem für mich persönlich sehr schlimmen Erlebnis, das mir noch über Wochen hinweg immer wieder Schnappatmung verursachte, wenn ich daran dachte, habe ich jedoch so viel gelernt!

Die Frage ist nämlich darauf zu schauen, warum ich gescheitert bin und daraus zu lernen. Und vor allem über das Scheitern zu sprechen! Wir alle machen Fehler und wir sollten sie viel mehr feiern! Überdies können andere von meinen schlechten Erfahrungen profitieren zw. lernen.

Warum bin ich gescheitert?

Ich habe begriffen, dass Über-mich-Texte schreiben für andere Personen, die ich kaum kenne, ein kaum zu realisierendes Unterfangen ist. Und dass diese nicht umsonst ihren Preis haben!

 

Aus dieser Erfahrung ist die Idee entwachsen, ein 1:1-Workshop anzubieten, indem ich mit meinen Wunschkund:innen die Basis für ihre Über-Mich-Texte gemeinsam erarbeiten. Ich möchte meine Kund:innen ermächtigen, ihre eigenen Texte zu schreiben. Mit meiner Hilfe, mit mir an ihrer Seite und zu einem Preis, der meine Fähigkeiten, meine Expertise, meine Zeit und meine Erfahrungen entsprechend wertschätzt und honoriert.

Es ist ein Konzept, das bis heute sehr gut funktioniert. Und auf das ich mein Business gebaut habe. Das heißt, das ist mein Kernprodukt, mein perfektes Angebot ist aus dieser eigentlich “schlechten” Erfahrung entstanden.

What if I fall?

Oh, but darling, what if you fly?

Die Sache mit dem Bauchgefühl

Ich habe lange bereut, diesen Job angenommen zu haben. Warum? Weil ich kein gutes Gefühl bei der Sache hatte und diesem Gefühl nicht nachgegangen bin. Weil ich entgegen meinem Bauchgefühl, das mir sagte, dass die Anforderung und der Umfang zu diesem Preis ganz schön hochgesteckt sind, gehandelt habe. 

Wäre ich meinem Bauchgefühl gefolgt, hätte ich mir sehr viel Arbeit, Tränen und auch Geld gespart. Ich wäre in meiner Komfortzone geblieben. Doch weil ich meinem Bauchgefühl nicht gefolgt bin, habe ich auch sehr viel gelernt und an Erfahrungen dazu gewonnen.

Was ich noch gewonnen habe

Und auf der anderen Seite habe ich sogar Zeit gewonnen. Ich habe ein Produkt entwickelt, dass mir Zeit erspart. Weil ich nicht mehr so einen großen Bauchladen vor mir her trage, bin ich um einiges leichter geworden. 

Der Bauchladen ist nun zu einer Produktgruppe geworden. Ich habe mich zwar breit aufgestellt, aber gehe trotzdem in die Tiefe. Das liegt wohl einfach an meiner viel-interessierten Persönlichkeitsstruktur.

Auch wenn ich durch diese unschöne Erfahrung im ersten Moment Geld verloren habe, hat sich mein epischer Fail langfristig auch finanziell ausgezahlt. Weil ich dadurch ein Angebot entwickeln konnte, dass die Bedürfnisse meiner Wunschkund:innen nach Einzigartigkeit, Klarheit, Wertschätzung und Authentizität befriedigt. Ohne mein Angebt zu individuell und damit sehr zeit- und Energie-intensiv auf meine Kund:innen zuschneiden zu müssen.

 

Klingt so, als wäre ich jetzt super erfolgreich (was auch immer das für dich bedeuteten mag) und würde nun so richtig durchstarten. Ist es natürlich nicht. Denn Stolpersteine legen sich dir in den Weg, wann sie es wollen, und zwar immer wieder. Sonst würden wir ja nix lernen, oder?

Und dann fällt noch ein Klotz vom Himmel

Auch Corona ist natürlich ein echt großer Stolperstein in meiner Selbstständigkeit  gewesen. Die Pandemie hat begonnen, als ich noch nicht mal ein Jahr selbstständig war. Das heißt, ich bin in drei Jahren Selbstständigkeit schon länger während Corona selbstständig, als ich ohne war. 

Nachdem es mit den Workshops so gut angelaufen war, stand erstmal Lockdown und Homeoffice mit zwei kleinen Kindern an. Durchstarten sieht anders aus. Die ersten Monate befanden wir uns, wie viele andere Familien, im Ausnahmezustand. Doch mit dem frühen Sommer wachte ich aus meinem Stromspar-Modus auf und buchte Weiterbildungen, trat Netzwerken bei und erstellte mein erstes digitales Produkt, mein “Freebie” und fing an mich auf ein Online-Business umzustellen. 

Auch wenn ich gefühlt bei allem die Letzte bin und ich wirklich nicht mit dem Tempo anderer Selbstständiger ohne Kinder mithalten kann, bin ich erfolgreich in meinem Rhythmus und woran ich ihn erkennen kann: Ich habe eine sehr wertschätzende Community um mich herum erschaffen und viele Meilensteine, erreicht: wie einen Podcast auf die Beine gestellt, ein Kooperationsnetzwerk gebaut und eine Filmproduktion gegründet. 

Trotz der widrigen Umstände habe ich es sogar geschafft, meinen Umsatz in den ersten und den letzten beiden Jahren fast zu verdoppeln. Ich bin und werde kein “Six-figure”-Coach sein, aber ich möchte weiter wachsen und ich weiter dazulernen.

Erfolgreich sein, so wie ich Erfolg definiere: authentisch und selbstbestimmt, mit meinen Werten im Einklang arbeitend und lebend.

Meine 7 wichtigsten Learnings aus 3 Jahren Selbstständigkeit:

  1. Dein Bauchgefühl ist gut, aber es holt dich nicht aus der Komfortzone
  2. Bleibe deiner Vision, deinen Werten treu und reflektiere sie regelmäßig
  3. Verkaufe dich, deine Erfahrungen und deine Geschichte nie unter Wert 
  4. Es hilft enorm deine Wunschkund:innen genau zu definieren
  5. Ein perfektes Angebot zu erstellen bringt dich auf Kurs
  6. Stolpersteine sind Edelsteine, die du dir später in dein Krönchen setzen kannst
  7. Deine Positionierung ist ein Prozess und kein abschließbares To-do (was mich zum nächsten Punkt führt)

Positionierung als Selbstständige ist ein Prozess

Positionierung ist kein abschließbares To-do – auch für mich nicht. Positionierung ist eine Entwicklung und Markenbildung und Markenentwicklung ist auch Persönlichkeitsentwicklung. Und da unsere Persönlichkeitsentwicklung niemals abgeschlossen ist, ist auch Markenentwicklung, die Markenidentität, eine Brand Identity, niemals “fertig”. Sie ist immer in Entwicklung und sie ist eine kurvige Landstraße voller Stolpersteine und Abzweigungen und keine Schnellstraße oder Abkürzung.

„Wer nicht vom Weg abkommen, bleibt auf der Strecke.“ Flo Mega

Wäre ich nicht an der einen oder anderen Stelle vom Weg abgekommen, dann wäre ich nicht da, wo ich jetzt wäre und würde nicht das tun, was ich tue und was ich liebe: mit Menschen in ihre Geschichte einzutauchen und gemeinsam an ihrer Markenpersönlichkeit und ihrer Positionierung arbeiten.

Stolpersteine sind oft getarnte Meilensteine

Du wirst in deiner Selbstständigkeit und auch in deiner Positionierung immer Fehler machen oder mal vom Weg abkommen. Das wichtigste ist jedoch, was du auf diesem Weg über dich, deine Mission und deine Vision lernst. 

Die schönsten Geschichten begegnen dir meist dann, wenn du vom Weg ab kommst. 

Geradlinige Lebensläufe sind langweilig. Menschen, die glattgebügelt sind, sind langweilig. Es sind die Menschen mit Ecken und Kanten, die uns faszinieren und uns in Erinnerung bleiben, die merkwürdig sind. Und es sind auch die Umwege, Probleme, Stolpersteine, die uns in Erinnerung bleiben. Und die uns weiter nach vorne bringen. 

Also sind Stolpersteine eigentlich nur Meilensteine, aus denen kleine Edelsteine werden und die du dir in dein Krönchen setzen kannst, wenn du wieder auf dem Weg bist.

 

Auch wenn mein Weg vielleicht einer Treppe gleicht, ein Ende ist noch lange nicht in Sicht. Ich bin noch lange nicht angekommen und bin mir auch nicht sicher, ob ich das überhaupt will. Zwar sehne ich mich manchmal nach dem Gefühl, irgendwo angekommen zu sein. Doch ich denke mal, spätestens nach einem Jahr würde ich mich wieder langweilen und mich wieder auf den Weg machen, auf der Suche nach dem nächsten Abenteuer. Denn ich bin und bleibe eine Entdeckerin, voller Neugier und immer auf der Suche nach mehr.

 

Mehr Marke geht immer, mehr Lernen auch. (M)eine Selbstständigkeit ist das perfekte Feld, um das authentisch auszuleben.

Wenn du dich auch nach Mee(h)r sehnst, dann melde dich gerne bei mir und wir gehen ein Stückchen deines Weges gemeinsam. Ich passe mich deinem Rhythmus an.

Du benötigst Unterstützung bei deinem Wunschkunden-Business?

Wenn du dir Begleitung auf deinem Weg zu mehr Klarheit und deiner eigenen Personenmarke wünschst, kann ich dir mein Marken- und Storytelling Workshop nur ans Herz legen. Gemeinsam gehen wir alle erforderlichen Schritte, um dein Herzensbusiness voranzubringen.

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